Schattenflammes Stories

Es war eiskalt. So kalt, das es ein Wunder war, dass die Eichhörnchen nicht steifgefroren von den Bäumen kippten und klirrend auf den Kiesweg trafen.
Aderna rannte durch den Wald. Ihr langes, weißes Kleid umwirbelte sie wie ein undurchdringlicher Nebel, und ihre hellblonden Haare schienen wie der Vollmond am Himmel. Zu diesem neutralen, ja fast idyllischem Bild passte so garnicht das hektische Keuchen, das Aderna entrang, während sie sich dem Waldrand näherte. Sie war auf der Flucht. Am Ende des Waldes stürmte sie auf eine freie Moorfläche, in der der Nebel sie versteckte. Vor Erschöpfung brach sie schließlich zusammen.
"Aderna?" Eine ungläubige Stimme ertönte hinter ihr. Aderna fuhr herum. Hinter ihr stand eine junge Frau mit schwarzen, langen Haaren und durchdringenden, blauen Augen.
"Schattenglut?", fragte Aderna ebenso verblüfft. Sie sprang auf und fiel ihr in die Arme.
"Du bist es! Aber - wie?"
"Lange Geschichte", flüsterte Schattenglut und ließ sich auf den Moorboden fallen. "Wo sind die Zwillinge, Aderna?"
"Ich glaube, Maridân hat sie." Die Stimme der blonden Frau zitterte.
"Uns? Was denkst du von uns?" Zwei weitere Mädchen erschienen aus dem Wald, in einheitlichen, roten Kleidern. Das eine hatte blondbraune Haare und grünbraune Augen, das andere tiefschwarzes Haar und funkelnde blaue Augen.
"FAFNIRA? BLOOM?!", kreischte Schattenglut und sprang auf sie zu. Doch anstatt sie zu umarmen, hielt sie der dunkelhaarigen den Zeigefinger an den Kopf.
"Fafnira! Bloom! WAS habt ihr die ganze Zeit gemacht?!", zischte sie. "Wisst ihr eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht habe?! WAS FÜR SORGEN! Und nur, weil ihr zwei unvorsichtigen, dämlichen..."
"Schattenglut es reicht", erhob Aderna die Stimme.
"Wir sind alle wieder zusammen. Das ist die Hauptsache. Habt ihr alles?"
"Feuer", sagte Fafnira.
"Wasser", ergänzte Bloom.
"Erde", flüsterte Schattenglut.
"Luft", vollendete Aderna. "Götter, wie flehen euch an! Wir werden bald sterben. Die besonderen Fähigkeiten, die ihr uns gegeben habt, dürfen nicht verloren gehen, sonst sind wir alle verloren! Für immer! Hilf uns, den Geist der Elemente in kräftigen, starken Frauen festzusetzen!" In ihrer Mitte bildete sich ein funkelnder Kreis.
Fafnira, die dunkelhaarige der Zwillinge, rief:
Herrscher der Elemente
Wir flehen euch an!
Gebt uns die Gunst
Die Elemente zu beherrschen.
FEUER, ich rufe dich zu mir
erfülle uns mit deiner Wärme,
mit deiner Loyalität und Tapferkeit.
Mit deinem Licht, wenn es dunkel ist.
Erleuchte uns.
Schattenglut tat es ihr mit flehender Stimme gleich:
Oh, mächtige Götter
Geister unserer Seele
Helft uns in dieser Not
zu unsrer aller Wohl!
ERDE, ich brauche dich.
Deine Standhaftigkeit, deine Liebe.
Deinen Duft, den wohlriechenden Duft
um mich zu stärken.
Hilf uns, uns festzusetzen.
Bevor Bloom das Wort erheben konnte, ertönte eine gewaltige Stimme vom Himmel, an dem jetzt Blitze schossen.
"OH NEIN, DAS WERDET IHR NICHT!"
Einer der Blitze streckte die Zwillinge nieder, die einheitlich nebeneinander zu Boden gingen. Der zweite traf Schattenglut, und der dritte Aderna.
"ICH HABE EUCH BESIEGT!"
Langsam begannen sich die Körper der Toten aufzulösen, nur eine Kugel schwebte von jeder noch in der Luft: eine weiße von Aderna, eine grüne von Schattenglut, eine blaue von Bloom und eine rote von Fafnira. Diese Kugeln erhoben sich in die Luft, schossen in alle vier Richtungen, und jede nahm einen Platz in der Seele eines jungen Mädchens ein...

Vier Mädchen - Jenny, Tonie, Mary und Beri - leben ganz normal in einer ganz normalen Welt.
Glauben sie.
In Wirklichkeit ist die Welt garnicht so normal, wie alle denken. Sie wird von finsteren Mächten beherrscht, die alles Gute - sprich Aderna, Schattenglut, Fafnira und Bloom - vernichteten. Diese vier jungen  Frauen haben vor ihrem Tod ihre Macht, die Elemente zu beherrschen, auf Tonie, Jenny, Beri und Mary übertragen. Jetzt müssen die Mädchen versuchen, die Finsteren Mädche zu stoppen!
Doch wie, wenn sie noch nicht einmal richtig ihre Elemente beherrschen?

Lece, ein siebzehnjähriges Mädchen, erinnert sich noch genau an den Schicksalshaften Tag vor fünf Jahren. Der Tag, an dem sie das erste Mal den Schatten bemerkt hatte.
Von diesem Moment an folgte er ihr auf dem Fuß. Er veränderte seine Form und tarnte sich in alltäglichen Gegenständen, doch eines Nachts setzte sich der Schatten in Leces Herz fest.
Seitdem trägt Lece einen Dämon in sich, der immer dann hervorbricht, wenn sie es am wenigsten erwartet. Deshalb zieht sie sich zurück - um die Menschen, die sie liebt, zu schützen.

Mina hat Feueraugen.
Das bedeutet nicht nur, dass sie besonders weit sehen kann.
Das bedeutet, dass sie besondere Dinge sieht.
Dinge wie Geister.
Geister sind ziemlich selten. Vor allem kommen sie in Flussgebieten vor oder in der Nähe von Discos.
Mina hat schon ziemlich schlechte Erfahrungen mit betrunkenen Wesen gemacht.
Doch die Geister sind ihr mit der Zeit ans Herz gewachsen, obwohl sie ihr jeden romantischen Augenblick mit ihrem Schwarm Key zerstören!
Doch wie kann man Geister von sich fernhalten?

Weg. Einfach nur weg. Das denken sich alle fünf Mädchen - genau im selben Zeitpunkt!
Nessa ist eine Waise, doch das Waisenhaus wird ihr zum Gefängnis. Sie muss schnell verschwinden, wenn sie irgendwann ihren Traum, Autorin zu werden, ausleben will!
Jeminas großer Traum ist Film. Film und alles was dazugehört: Schauspieler, Make-up, Kamera... Doch leider bilden sich Jeminas Eltern ein, dass sie ein Mathegenie ist!
Berry liebt singen und tanzen, am liebsten würde sie eine eigene Band haben! Doch zuhause geht alles drunter und drüber - ihre Mum raucht, betrinkt sich und nimmt Drogen, für Berry ist in ihrem Leben wohl kein Platz mehr.
Es ist jeden Tag dasselbe - Tony schleicht sich nach der Schule in die Berge zum Klettern, kommt heim und wird von ihrem alleinerziehenden Vater zusammengeschlagen. Nur weil sie keine Fußballerin, sondern Extremsportlerin werden will!
Toffee ist nunmal keine Sportskanone. Okay, dick ist sie auch nicht. Aber Toffee ist eher so der ach-Latein-ist-ja-so-einfach-Typ! Wissenschaftlerin, das wäre was... wenn sie nicht später den Bauernhof ihrer Eltern erben würde!
Durch ein Schicksal treffen sie aufeinander und helfen sich gegenseitig, ihre Träume zu verwirklichen, wobei sie durch die ganze Welt reisen!